Als ich vor wenigen Wochen endlich einmal wieder ein paar Tage durch mein geliebtes Stockholm flanieren konnte, nutzte ich die Chance, die HILMA AF KLINT Sonderausstellung im MODERNA MUSEET zu besuchen.
Noch bis zum 6. Oktober gastiert die Ausstellung, bei der es sich um die erste umfassende Retrospektive der schwedischen Abstraktionsmalerin handelt, nun im HAMBURGER BAHNHOF in BERLIN und ich kann sie nur jedem wärmstens empfehlen.
Hilma af Klint (1862-1944) wandte sich bereits kurz nach der Jahrhundertwende von der Gegenständlichkeit ab. Daher ist sie als Wegbereiterin der Abstraktion zu verstehen, obwohl sie ihre Werke zu Lebzeiten verbarg und auch testamentarisch festhielt, dass ihre abstrakte Kunst erst 20 Jahre nach ihrem Tod für die Öffentlichkeit zugänglich werden darf. Als Grund nannte sie die Befürchtung, dass ihre Zeitgenossen Bedeutung und Reichweite ihrer Werke nicht ermessen könnten. Auch wenn einzelne Werke af Klints bereits in Ausstellungen gezeigt wurden, ist die Range ihrer Kunst nur wenigen bekannt.
Wie bei anderen Pionieren des Abstraktionismus, von Kandinsky bis Mondrian, steht auch in Hilma af Klints Werken die Suche nach einer geistigen Dimension hinter der naturwissenschaftlichen Weltanschauung im Fokus. Hierbei ließ sie sich auch von zeitgenössischen spirituellen Bewegungen wie Spiritismus, Theosophie und später der Anthroposophie beeinflussen.
Hilma af Klint hinterließ mehr als 1000 Gemälde, Aquarelle und Skizzen. In der Ausstellung des Moderna Museet in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, dem Museo Picasso Málaga und dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, werden mit rund 200 Arbeiten die wichtigsten abstrakten Arbeiten von Hilma af Klint gezeigt – von der großformatigen Leinwand bis zur kleinen Skizze. Durch die Range und Kompostion der Werke ist die Fülle des lange verborgenen Œuvre Hilma af Klints erstmals im Zusammenhang zu sehen. Die Ausstellung in Berlin wird ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.
Auch der Kultursender ARTE besuchte die Ausstellung und für alle, die es nicht nach Berlin schaffen, oder eine tiefgründigere Vorstellung wünschen, was sie im Hamburger Bahnhof erwartet, liefert der Videobericht einen umfassenden Bericht über die Ausstellung.